Jubiläen


Das Tambour - Corps Bürvenich sah von Beginn an seine Hauptaufgabe im Musizieren und somit der Verschönerung von Festen. Seien es Schützenfeste, Kirmeszüge, Fastnachtszüge, Familienfeste oder Jubiläen. Eigene Feste sollten jedoch nicht die Regel im Dorfgeschehen von Bürvenich sein. Nur zu runden Jubiläen wurde und wird auch in Zukunft ein Tambourfest in Bürvenich stattfinden.



Das erste Jubiläum des Vereins war das 25-jährige Bestehen im Jahre 1957. Leider sind aus dieser Zeit nur wenige Schriften und Zeugnisse von diesem Fest erhalten. Sicher ist jedoch, dass in Bürvenich die Jubelfeier gebührend stattgefunden hat.



Im Jahr 1982 hieß es dann schon ein halbes Jahrhundert Tambour - Corps Bürvenich. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wurden drei Tage vom 24. bis 26.September gefeiert.


Freitags fand im damaligen Saal Schwingen nach dem Aufmarsch durchs Dorf der Festkommers statt. Hierzu waren alle Dorfvereine und befreundeten Vereine eingeladen. Zum Jubiläum wurde die erste Festschrift des Vereins erstellt und interessierten Menschen zum Kauf angeboten. Der zweite Tag begann mit der Vorabendmesse für die Lebenden und Verstorbenen des Tambourcorps, der Kranzniederlegung am Ehrenmal und der anschließenden Standarten-Weihe. Frau Anneliese Küpper hatte in Handarbeit eine Vereinsstandarte gefertigt und sie dem Corps gestiftet. Sie wird seither zu besonderen Anlässen mitgeführt. Nach einem Umzug durchs Dorf fand der gut besuchte Festball im Saal statt. Am Sonntag zog man schließlich nach einem ausgiebigen Frühschoppen mit mehreren befreundeten Vereinen in einem großen Festzug durch die Straßen Bürvenichs. Offizieller Abschluß bereitete ein Gesamtspiel der anwesenden Corps. So verlief das Jubelfest für die damals 34 aktiven Mitglieder harmonisch und zur vollsten Zufriedenheit.


Im Jahr 1992 entschloss man sich, 60 Jahre Tambour - Corps Bürvenich zu feiern. Im Ganzen fiel das Fest jedoch kleiner aus und man feierte vom 16. bis 17. Oktober 1992. Freitags fand der Festkommers im Saale Schwingen statt. Nach einem Umzug durch Bürvenich wurde am Samstag wiederum im reichlich geschmückten Saal zum Festball geladen. Eine Tombola mit vielen tollen Preisen, sowie die Tanzmusik und die gute Stimmung garantierten den schönen Ausklang dieses Festes. Eine Festschrift zum 60. Jubiläum wurde mit nur wenigen Veränderungen zur ersten Festschrift erstellt.








Das letzte gefeierte und allen noch gut in Erinnerung gebliebene Jubiläumsfest fand vom 01. bis 03.06.2007 anlässlich des 75 jährigen Bestehens statt. Dieses Fest wurde im großen Rahmen im 7 Bahnen-Festzelt auf dem Schützenplatz gefeiert. Ein großes Kinderkarussell, Süßigkeiten-, Krambude und der heimische Imbiss durften natürlich nicht fehlen. Los ging es freitags mit einer Après-Ski-Party mit 21m³ echtem Schnee aus der Skihalle Neuss, sowie einer Schaum-Schnee-Maschine, Schneebar, usw. Unser DJ Stefan Krahm sorgte für eine Spitzenstimmung und Dank der großzügig gerührten Werbetrommel hatten wir ein volles Haus. Der Samstag wurde mit einem Umzug durch Bürvenich und Eppenich eingeläutet. Der anschließende Festball mit den „New Barbados“ erwies sich wieder als Besuchermagnet. Nach der Hl. Messe mit Kranzniederlegung am Sonntag wurde mit Musik zum Festplatz gezogen, wo ein kurzweiliger Festkommers mit Einlagen, einer Zeltausstellung und der Präsentation unserer Uniformen und Kostüme folgte. Hier lagen auch die kostenlosen, neu erstellten Festschriften aus, wovon ca. 400 Stück ihren Abnehmer fanden. Nach einem kurzen Frühschoppen hieß es auch schon: Empfang der befreundeten Vereine, Korpsführerbesprechung und großer Festzug durch ein herrlich geschmücktes Bürvenich. Der folgende Dämmerschoppen mit Darbietungen des Trommlerkorps Nieukerk zog sich bis in den Abend und bildete so den Abschluß eines rundum gelungenen Festes.



Spätestens 2032 lautet das Motto wieder: "Tambourfest in Bürvenich"




Ablauf unseres 75-jährigen Jubiläums


Die ersten Vorbereitungen für unser 75-jähriges Jubiläumsfest wurden bereits mehr als ein Jahr vor dem eigentlichen Termin in Angriff genommen. Mehrere Jahre vorher hatte man bereits begonnen, die Ausgaben des Vereins zu senken, um ein Polster in der Kasse zu haben. Auch der Termin wurde früh festgelegt, Gegenbesuche bei anderen Vereinen wurden angestrebt, erste Vorbereitungen für eine Festschrift liefen an und mit den Schützen wurde wegen dem Festplatz gesprochen. Im Frühjahr 2006 begann jedoch die heiße Phase. Anfragen für Gegenseitigkeits-Besuche gingen an Vereine, Schausteller mussten angeschrieben, ein grober Festablauf festgelegt und die Tanzmusik New Barbados unter Vertrag genommen werden. Da abzusehen war, dass der Vorstand, spätestens kurz vor dem Fest überfordert sein würde, entschied man sich einen Festausschuß zu bilden, der dem Vorstand wichtige Hilfe sein sollten. Alle Arbeiten und erledigten Aufgaben hier aufzuzählen, würde ohne Übertreibung den Rahmen sprengen. Nicht im Traum hätte ich mit so viel Arbeit für ein dreitägiges Fest gerechnet. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit des Vorstandes und der vorbildlichen Hilfe der aktiven aber auch teilweise der inaktiven Mitglieder war eine reibungslose Vorbereitung und Durchführung des Festes erst möglich. Ohne Übertreibung muß man im Nachhinein feststellen, dass die Mitarbeit der Mitglieder beispielhaft war! Aber auch die Beteiligung der Ortsvereine, der Bevölkerung von Bürvenich und Eppenich, sowie unserer befreundeten Vereine war hervorragend!
Nachdem wir wenige Wochen vor dem Fest einige Hiobsbotschaften zu verdauen hatten, ging es ab Pfingsten (eine Woche bis Ultimo) Schlag auf Schlag. Als erstes wurde bekannt, dass an unserem sorgsam und seit langem ausgewählten Termin das Bezirksschützenfest in Bad Münstereifel und das Kreis-Tambourfest in Vernich stattfand. Die Schützen Nideggen, das TC Oberhausen, der Musikverein Berg-Bürvenich, TC Dürscheven, TC Embken und die Schützen Bessenich sagten die zuvor vereinbarte Teilnahme an unserem Festzug ab. Somit konnten wir unseren schön geplanten Festzug mal eben auf die Schnelle neu organisieren. Dies gelang jedoch wider Erwarten sehr gut und ein schöner, langer, farbenfroher Festzug konnte sonntags mit viel Musik durch Bürvenichs Straßen ziehen.

Auch andere Belange wurden eher kurzfristig entschieden. Hatte man sich im Vorhinein gegen eine Festschrift entschlossen, stimmte man nach Vorlage einer fast fertigen Ausgabe dann doch einer Erstellung zu. Auch die Dekoration der Aprés-Ski-Party mit tatsächlich echtem Schnee nahm erst eine Woche vorher feste Gestalt an. Die Idee, blau-weiße Wimpelketten den Bewohnern von Bürvenich zum Kauf anzubieten, kam erstens auch sehr kurzfristig, zum zweiten war man nicht sicher, ob überhaupt Bedarf bestand, da viele Leute bereits grün-weiße Wimpelketten besitzen und sicherlich damit schmücken wollten. Doch weit gefehlt. Wir hatten nicht mit der Verbundenheit der Bürvenicher mit ihrem Tambourcorps gerechnet. Ruck-Zuck war unser Vorrat von 50 Ketten verkauft und die weiteren eiligst bestellten 30 Stück reichten wieder nicht, so dass auf Privatbestände zum Zeltschmücken zurückgegriffen werden musste. Ich war fast sprachlos als ich unser Dorf mal nicht in dem gewohnten grün-weiß sah, sondern einem Meer von blau-weiß! Ein Zeichen der Bevölkerung welches angekommen ist.


Am Dienstag der Festwoche traf man sich schließlich zur Mitgliederversammlung um die Durchführung des Festes zu organisieren. Die Überraschung war jedoch groß, denn es waren so viele Mitglieder wie nie zuvor zur Versammlung erschienen, obwohl es ja Arbeit zu verteilen gab.
Am Mittwochmorgen begann mit dem Aufbau des 7-Bahnen Zeltes dann endgültig der Endspurt. Die häufigsten 2 Worte unseres Festwirtes und Zeltverleihers Joachim Hourtz waren „kein Problem“, weswegen wir mit ihm tatsächlich kein Problem hatten und hervorragend zusammengearbeitet haben.
Nach einem gewissen Durcheinander zwischen Zeltaufbau, Karussell, Stromanschluss aller Beteiligten, Stellplatz Krambude, Zeltabnahme durch das Bauamt und so weiter stand am Donnerstag Nachmittag alles so wie es sein sollte. Um 18.00 Uhr sollte sich am Zelt getroffen werden um alle anstehenden Arbeiten zu erledigen. Als ich 5 Minuten vor der Zeit auf den Schützenplatz fuhr, traf mich fast der Schlag. Die sonst immer fünf Minuten später eintrudelnden Spieler standen nun fast vollzählig (viele Inaktive waren auch dabei!) vor dem Zelt und warteten auf den Mann mit den Schlüsseln, also auf mich. (Anfangs war mir nicht klar , dass ich mit der Schlüsselgewalt ständig der Erste und auch Letzte auf dem Platz sein musste!) Das Zelt war noch nicht offen da prasselte schon eine Flut von Fragen auf mich nieder, dass ich erst mal sortieren musste. „wie werden die Tische gestellt?“, „wo kommen die Maibäumchen hin?“, „was ist mit dem Parkplatz?“, „wie befestigen wir das Giebelschild?“, „wo machen wir die Schneebar?“, „sollen wir schon die Banner aufhängen?“, „haben wir was zu trinken da?“ – Ja, haben wir! Nachdem alle mehr oder weniger sinnvoll eingeteilt waren, zeigte sich die Kreativität mancher Mitglieder und der Spruch –viele Hände, schnelles Ende- bewahrheitete sich, so dass anschließend noch etwas vorgefeiert werden konnte.

Am Freitag traf man sich um 14.30 Uhr und brauchte auch nicht lange auf den Spezialtransport der Firma Schilles zu warten. Das Dreiachs-Containerfahrzeug hatte 21m³ Schnee aus Neuss geladen. Nach dem Abkippen vor dem Zelt lief der Fahrer erst mal um die seltene Ladung und fotografierte mit seinem Fotohandy. Er meinte: „Hab zuerst mal auf den Kalender geschaut, ob nicht der 1.April ist!“ Kaum lag die weiße Pracht da, wurde sie in Windeseile auf Schubkarren verfrachtet, ins Zelt gebracht und in eine eigens für diesen Zweck von Ludwig Foemer gebaute Schalung gestopft. Ehrlich gesagt, bekam ich erhebliche Zweifel an unserer Schnee-Bar. Das Zelt sah aus wie Sau, es war rutschig, nass und keiner vermochte zu sagen, ob der Schnee denn den Abend erlebt. Sicherheitshalber wurden Beweisfotos geschossen, damit niemand sagen könnte, ihr hattet gar keinen Schnee. Doch meine Sorge war völlig unbegründet. Nachdem die Firma J&M Strick fleißig mit Holzschwaden ein uriges Dach über die Bar gebaut hatte, das Zelt wieder trocken und sauber war, ein Schneemann und ein Schneehaufen im Zelt völlig ohne Sauerei ihr Dasein fristeten, sahen wir, das es gut war.

Um 19.00 Uhr begann für uns Mitglieder der offizielle Teil. Wir trafen uns eine Stunde vor Beginn der Aprés-Ski-Party in eigens angeschafften Polo-Shirts um schon etwas in Stimmung zu kommen. Und siehe da, die Schnee-Bar war nicht geschmolzen. Nicht mal sichtbar geschrumpft, und schon war die Stimmung fast euphorisch. Schnell stellte sich heraus, dass wir mit einem Profi wie DJ Stefan Krahm den richtigen Griff getan hatten. Er schaffte es, eine Bombenstimmung zu produzieren. Aber auch unser Wirt zeigte sich nicht kleinlich und gab an Minderjährige anstatt des Freigetränks Obstler ein Getränk freier Wahl aus. Eine Vorhut unserer Freunde aus Nieukerk hatte sich bereits für den Freitag angekündigt, ließ jedoch auf sich warten. Nach mehreren Handygesprächen und einer Irrfahrt durch die Zülpicher Börde konnten wir Markus, Andreas und Josef dann doch noch früh genug willkommen heißen. Das Zelt füllte sich und das Grinsen unseres Kassierers Dominik Kratz wurde immer breiter. Ab dem 450. Zahlenden schwebte er quasi 2 cm über seiner Sitzbank. Mit letztendlich ca. 500 Leuten war unser Zelt proppenvoll. Zum Vergnügen einiger Besucher wurde die Kopfbühne mit einer Schaum-Schneemaschine berieselt wobei man dort erstklassig Blödsinn machen konnte. Der Abend wird wohl in die Geschichte Bürvenichs eingehen, denn niemals zuvor hat eine Disco am Freitag so viele Leute angezogen und ist mit einer so hervorragenden, friedlichen Stimmung einhergegangen. Dann kam das leidige Thema Schlüssel wieder auf mich zu, denn um 4.30 Uhr machte sich unser Wirt samt Team durch die Tür und meinte nur: „Du hast ja den Schlüssel um abzuschließen.“ Leider hatte unser Stefan Krahm auch die tolle Stimmung genossen, etwas mitgefeiert und darum noch nicht abgebaut. So bugsierten Rainer Schiffers, Stefan und ich wie im Tran die umfangreiche Ausrüstung in seinen Anhänger. Schließlich verabschiedeten wir uns und ich machte auf dem gesamten Platz das Licht aus, schloss ab und machte die Alarmanlage scharf. Der Himmel weiß wie ich das in meinem Zustand geschafft habe. Apropos Himmel, es war natürlich bereits wieder hell und man erkennt wie früh es wirklich war, denn ich traf auf dem Nachhauseweg „KB1“ und „KB2“ als sie vom Eierbacken zurück kamen. Bekanntermaßen sind die Beiden ja immer die aller, allerletzten.
Samstag war vereinbart sich um 11 Uhr im Zelt zu treffen, um die Spuren des Vorabends zu beseitigen und für die nächsten Veranstaltungen zu dekorieren. Als ich die Augen aufschlug, war es verdächtig hell. Auf meinen Wecker stand 11:00! Ich erinnere, ich war der mit den Schlüsseln. So schnell war ich selten aus dem Bett, was ich allerdings auf der Stelle bereute. Ein stechender Schmerz hinter der Stirn erinnerte mich, dass ich außer dem Eifeler Wasser auch ein paar Obstler zu mir genommen hatte. Doch alle Aufregung war umsonst, denn Heinz Müller hatte bereits eine halbe Stunde zuvor den Schlüssel geholt, um etwas früher zu beginnen. Nachdem ich eine Kopfschmerztablette gefrühstückt hatte, fuhr ich (mit dem Fahrrad) auf den Platz und wunderte mich, dass in nur einer Stunde nichts mehr von einer Aprés-Ski-Party zeugte und schon fast alles für den Festball stand. Wieder waren genügend fleißige Hände da und so konnte man sich in Ruhe auf den bevorstehenden Abend vorbereiten. Wäre da nicht dieser Schlüssel gewesen. Die Zeltausstellung musste fertig werden, Robert kam mit dem Verkaufswagen für den Kuchen, und schließlich kam die Tanzmusik. Somit war ich mal wieder der Letzte auf dem Platz und ging erst, als mich Rainer und Hilde schon fix und fertig ablösten.

Um 18.00 Uhr hieß es antreten zum Festzug in Eppenich, Haus Ermes. Wir staunten nicht schlecht, als das Trommlerkorps aus Nieukerk von Stefan Scheuffgen in einem großen Autoanhänger mit Plane ankutschiert wurde. Unsere stattliche Anzahl von 28 Spielern in Dreierreihe hatte zur Folge, dass die Durchsage des nächsten Marsches zur Flüsterpost ausartete, da die Reihe einfach zu lang war. Als Abschluss des Zuges wurde ganz in Schützenfestmanier beim 1.Vorsitzenden ein Umtrunk abgehalten. Als der erste Durst gelöscht war, spielten uns die Nieukerker durchs Dorf zum Zelt. Wir hatten die Instrumente heimgebracht um ungestört in Uniform den Festball genießen zu können. Das Zelt füllte sich wiederum mit vielen bekannten Gesichtern aus Bürvenich/Eppenich und den umliegenden befreundeten Dörfern. So wurde auch dieser Abend ein voller Erfolg, denn das Zelt war voll, die Stimmung gut und der Wirt hatte ein Grinsen im Gesicht. Apropos Wirt, diesmal hatte ich vorgesorgt und abgemacht, dass wie es sich gehört, der Wirt abschließt und das Licht bis zum nächsten Morgen brennen konnte. So endete der zweite Tag unseres Festes, für mich diesmal etwas früher.

Gut so, denn 7.00 Uhr war wieder Tag. Einer muß ja das Zelt aufschließen…

Unser Pastor Bartels begann um 9.00 Uhr die hl. Messe. Übrigens durfte unsere Standarte mit zwei Fahnenbegleitoffizieren und die Froitzheimer Fahne, getragen von Günter Schmitz, im Chor stehen. Nach der Messe stellte sich unser Tambour-Corps, das Trommlerkorps Nieukerk, der Vizelandrat, der Bürgermeister, der Ortsvorsteher und die Vereinsabordnungen hintereinander auf und zogen zum Festzelt. Während der Messe hatten wieder einige fleißige Hände das Zelt für den Festkommers hergerichtet. Nachdem alle einen Platz gefunden hatten und auch viele Einwohner der Einladung gefolgt waren, war unser Zelt schon wieder voll. Pünktlich um 10.30 Uhr starteten wir mit einem kurzweiligen Festkommers, bei dem auch hin und wieder gelacht werden durfte. Gleichzeitig konnten Jubiläums-Kölschstangen erworben werden und Festschriften kostenlos mitgenommen werden. Dieses Angebot wurde auch reichlich genutzt, denn am Ende des Festes waren ca. 400 Exemplare vergriffen. Nach dem Festkommers leerte sich das Zelt etwas, dafür standen nun Menschentrauben vor dem Imbiss. Der Frühschoppen fiel sehr kurz aus denn es hieß: Umbau für den Empfang der auswärtigen Tambourcorps und Musikvereine. Diese ließen dann auch nicht lange auf sich warten und stellten sich der Reihe nach musikalisch vor. Nach einer kurzen Corpsführerbesprechung, zur Erläuterung des Zuges, der Parade und des Gemeinschaftspiels, wurde sich zum Festzug aufgestellt. Schon der Abmarsch war recht imposant als das Trommlerkorps Nieukerk gemeinsam mit dem vor uns gehenden Musikverein Sinzenich den Rütz anspielten und bei der Ausschau nach den restlichen Mitgliedern unseres Vereins, die am Ende mit 20 Mann marschierten, durch die Länge des Zuges nichts zu sehen waren.

Die nächste Überraschung erwartete uns in den Straßen Bürvenichs, denn es waren sehr viele Zuschauer gekommen, um den Festzug zu sehen. Ich wage zu behaupten es waren etwas mehr als Schützenfest-Sonntags. Nach der Parade an der Kirche marschierte man durch das reichlich geschmückte Dorf wieder zurück auf den Schützenplatz. Dort angekommen stellte ich fest, dass es nicht im Geringsten schlimm war, dass ich vergessen hatte, den Kuchenverkauf am Mikrofon zu erwähnen. Ein Knäuel Menschen drängte sich vor dem Verkaufswagen von Robert Pütz, der uns diesen für den Kuchenverkauf zur Verfügung gestellt hatte. In den paar Stunden waren rekordverdächtige 43 Kuchen verkauft und zusätzlich Waffeln gebacken worden. Alle Achtung unseren Frauen, die die gesamte Rubrik „Kaffee & Kuchen“ alleine organisiert hatten.


Der Festzug stellte sich in 5 Reihen nebeneinander vor dem Schießstand auf und nach der Begrüßung spielte der Musikverein aus Floisdorf das Gebet und die Hymne. Anschließend übernahm der Major der Nieukerker, Andreas, die Leitung der 8 Spielmannszüge und Musikvereine und es wurde gemeinsam das Preußens Gloria gespielt. Dies funktionierte wider Erwarten auf Anhieb und hörte sich hervorragend an. Eine Schande, dass wir keine Instrumente dabei hatten und somit nicht mitspielen konnten. Aber ein Jubiläumsverein lässt sich gefälligst feiern und spielt halt nicht. Nach der Zugauflösung wurden noch Fotos geschossen und das Trommlerkorps Nieukerk spielte uns spontan vom Schießstand ins Zelt hinein. Und schon wieder waren wir baff. Das Zelt war, wie in den letzten Tagen des Öfteren, bis zum letzten Platz besetzt. Ein Zeichen das unser Fest zur Neige ging, war dann nach einer Verschnauf- und Erfrischungspause, das Abschiedsständchen der Nieukerker. Ihrem Ausmarsch folgend verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und waren uns sicher, sie in nächster Zeit in Nieukerk wieder zu sehen.
Als um ca. 19.00 Uhr nur noch die so genannten „Kleffbotze“ anwesend waren und Stefan Krahm sein Equipment zusammenpackte, wurde von den fast noch vollzähligen aktiven Mitgliedern und einigen Frauen die Dekoration aus dem Zelt entfernt. Da das Zelt am nächsten Morgen abgebrochen wurde, musste alles was vorher mühevoll eingebracht worden war, entfernt werden. Doch wieder galt das Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ und die Arbeit war in Rekordzeit erledigt. Der Wirt war so freundlich uns noch diverse flüssige Verpflegung da zu lassen, so dass wir im kleinen, gemütlichen Kreis noch bis etwa 23.30 Uhr unser gelungenes Fest feierten.
Am nächsten Morgen traf sich der Vorstand und räumte den restlichen Platz auf. Als am Nachmittag dann auch das Zelt verschwunden war, kümmerte man sich um den Feinschliff des Schützenplatzes, so dass ich am Abend, froh über den hervorragenden und reibungslosen Verlauf, den ungeliebten Schlüssel an Hubert Keldenich zurückgeben konnte. Somit war unser Tambourfest anlässlich unseres 75-jährigen Bestehens bis auf einige Nacharbeiten Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass wir in 25 Jahren ein ebenso harmonisches und erfolgreiches Jubelfest feiern können. Dann werde ich mich hüten, einen Schlüssel in die Hand zu nehmen!
Helmut Strick